João Marcos Brandet
Surrealismus bezeichnet eine geistige Bewegung, die sich seit den 1920er Jahren als Lebenshaltung und Lebenskunst gegen traditionelle Normen äußert. Sie findet bis in die Gegenwart sowohl philosophisch als auch in den Medien, Literatur, Kunst und Film ihren Ausdruck. Im Unterschied zum satirischen Ansatz des Dada werden gegen die herrschenden Auffassungen vor allem psychoanalytisch begründete Theorien verarbeitet. Traumhaftes, Unbewusstes, Absurdes und Phantastisches sind daher Merkmale der literarischen, bildnerischen und filmischen Ausdrucksmittel. Auf diese Weise sollen neue Erfahrungen gemacht und neue Erkenntnisse gewonnen werden.
«Wenn man also den Surrealisten sagt, sie seien Maler einer stets Wandelbaren Traumwirklichkeit, so darf das nicht etwa heißen, daß sie ihre Träume abmalen (das wäre deskriptiver, naiver Naturalismus), oder daß sich ein jeder aus Traumelementen seine eigene kleine Welt aufbaue, um sich in ihr gütlich oder boshaft zu gebärden (das wäre 'Flucht aus der Zeit'), sondern daß sie sich auf dem physikalisch und psychisch durchaus realen ('surrealen'), wenn auch noch wenig bestimmten Grenzgebiet von Innen- und Außenwelt frei, kühn und selbstverständlich bewegen...» Max Ernst
Das Wort „Entartung“ stammt ursprünglich aus dem Mittelhochdeutschen, wo es die Bedeutung „aus der Art schlagen“ hatte. Im 19. Jahrhundert wurde der Begriff erstmals im abwertenden Zusammenhang benutzt, als der Romantiker Friedrich Schlegel in Bezug auf die Dichtung der Spätantike von „entarteter Kunst“ schrieb.